"Soundsation" flößt Chören Respekt ein

Erster Platz beim hessischen Wettbewerb

Neu-Isenburg (sig) - Der Chor der Singschule der Vhs, "Soundsation", hat zum dritten Mal den hessischen Chorwettbewerb in der Kategorie "Jazz, Pop, a cappella" gewonnen. Der Wettbewerb wird alle vier Jahre ausgetragen. Die 40 Sängerinnen und Sänger um Leiter Dr. Matthias Becker erreichten 23,5 von 25 möglichen Punkten und übertrafen auch die Schallmauer von 23 Punkten, die zur Teilnahme am Wettstreit der besten deutschen Gesangsformationen im Mai 2006 berechtigt. Die Veranstaltung geht in Kiel über die Bühne.

Dabei scheinen die Isenburger ihren "Gegnern" einen gehörigen Respekt einzuflößen. "Einige sind bei dem Wettbewerb beim Hessischen Rundfunk gar nicht erst angetreten, als sie gehört, haben, dass wir dabei sind", sagt Becker. Zwei Chöre hätten ihre Meldung aus dem Grund gar zurückgezogen. So musste "Soundsation" nur gegen fünf Konkurrenten antreten. Dabei waren die Mitglieder längst nicht so gelöst. "Als zweimalige Sieger hatten wir ja einiges zu verlieren."

Becker leitet den Mitte der 70er Jahre gegründeten Chor seit 1980. Ein Erfolgsrezept sei die kontinuierliche Probenarbeit. Einmal pro Woche treffen sich die Mitglieder im "Haus der Vereine", um zwei Stunden lang Stücke einzustudieren. Zweimal im Jahr stehen Probenwochenenden auf dem Programm. Gastdirigenten und Profis wie Stimmbildner oder Berufsmusiker sind ebenfalls regelmäßig zu Gast, um den Laiensängern wertvolle Tipps zu geben.

Diskussionen gibt es derzeit um die Höhe der Förderung des Chores. Wie bereits berichtet, hatte Rudi Seiferlein, Ehrenvorsitzender der IG Vereine, kritisiert, dass der Zuschuss in Höhe von 8 700 Euro "überproportional" im Vergleich zu anderen Gesangsvereinen sei. Eine erfolgreiche Arbeit kostet jedoch viel Geld, entgegnet Becker. Man stehe in Gesprächen mit der IG und sei zuversichtlich, eine Einigung zu erreichen. Auch wolle er anhand einer Kostenaufstellung zeigen, dass die Förderung gerechtfertigt ist.

Dass "Soundsation" zu selten in der Hugenottenstadt auftrete, wies Becker zurück. Ein bis zwei Mal pro Jahr konzertiere man in Neu-Isenburg, der nächste Termin ist der 9. Oktober in der Marktplatzkirche. Becker kritisierte allerdings, dass es in Neu-Isenburg ein eher geringes Besucherinteresse gebe. Stets seien mehr als 50 Prozent der Zuhörer Verwandte der Chormitglieder.

Auch würde man sich gerne mehr in der Heimatstadt einbringen, und etwa den "Tag des Liedes" ausrichten". Doch gibt es dafür "keine Chance, weil "die Konkurrenz nicht mit macht".

Quelle: Offenbach-Post 21. Juli 2005